... not necessary, the way they happened
Wie ich mich daran erinnere, ..... nicht unbedingt wie es passiert ist.

Eine Reihe künstlerischer Interventionen zur David Lynch Retrospektive "Along the Surface" in der slowbar (ehem. Schlossberg-Restaurant)


Diese Interventionen junger Grazer KünstlerInnen, teilweise noch Studierende am Institut für Künstlerische Gestaltung an der TU Graz, beziehen sich in ihren in-situ Arbeiten in dem morbiden Ambiente des Schlossbergrestaurants auf das filmische Werk von David Lynch.

Martin Gansberger etwa, der mit seiner Arbeit: "How to remember them,… not necessary, the way they happened" der Veranstaltung den Namen gibt, zitiert aus ’Lost Highway’ und prägt die Frage auf spiegelndes Material , um jedem die Möglichkeit zu geben, selbst zu hinterfragen...
Von Ana Jeinic und Snezana Tubic, die mit ’promise land’ eine Wartezone ohne Zeitbegriff am Vorplatz installieren, ist auch die Arbeit ’Eyes wide shut’, die zu voyeuristischen Einblicken in andere Ebenen und Dimensionen provoziert.
Nicole Pruckermayr und Marusa Sagadin gehen mit ihrer Arbeit ’Anaconda’ auf die Wechselwirkung von Irritation und Faszination, die fremde Spezien auf uns ausüben, ein. Einem artifiziellen Terrarium gleich, verändern sie vorhandene Nischenbepflanzung.
Parabara und Paraluchs sind 2 Installationen von Michael Hieslmair und Marusa Sagadin, die sehr direkt mit dem ’gediegenen’ Interieur bzw. der Raumsituation arbeiten. Minimal veränderte Tischhöhen erreichen maximale Irritation , veränderte Lichtsituation lässt konträre Erlebnisse und Eindrücke entstehen.
Renate Mihatsch und Nicole Pruckermayr mit der Arbeit ’Pretty Woman’ installieren an zwei ohne Niveausprung nebeneinanderliegenden Räumen eine inszenierte Aufzugsschnittstelle. Bei jedem Durchwandern dieses Durchganges ändert sich die Nummer (der Etage) der LCD Anzeige und es ertönt ein akustisches Signal, welches man von Stoppen eines Liftes kennt. Die Illusion der Erreichbarkeit verschiedener Etagen .
Renate Mihatsch bringt außerdem mit ’You invited me’ einen nicht erwarteten Gast in den Barbereich ein.
Anne Martischnig und Renate Mihatsch beziehen die Schlossbergbahn mit ein, in der sie eine Soundcollage für an - und abfahrendes Publikum installieren, und Arno T. Nym, der immer wieder für Überraschungen gut ist, positioniert einen Trepstepper im Lift.
Bernhard Luthringshausen zieht sich in die ’Blaue Lagune’ der Toiletten zurück, der Handtrockner entwickelt Eigenleben.
In ’Sprechen Sie David Lynch?’ von Hartmann/Fiedler/Hacker wird die akustische und die visuelle Oberfläche einer/der Wirklichkeit thematisiert.
Die Lichtinstallation ’flash dance’ von Martin Gansberger und Sabina Hörtner arbeitet mit dem Blick von Außen auf diese sehr exponierte Architektur am Schlossberg. Von etwa Murinsel bzw. Kunsthaus kann man das Restaurant - und nicht Rom - brennen sehen..


Sabina Hörtner