Bernhard Langs erstes abendfüllendes Musiktheater kündigt im Titel, der Gilles Deleuze zitiert, nicht nur das konstituierende Kompositionsprinzip an, sondern verweist auch schon auf die inhaltliche Programmatik, die sich gerade jetzt als hoch aktuell entpuppt: Eine mögliche Geschichte der Grausamkeit. Die drei Erzählungen werfen einen Blick auf den europäischen Absolutismus, berichten vom politischen Traum einer freien und humanen Welt, der mit der Gründung der USA Wirklichkeit werden sollte, und enden mit der Rückkehr zum Ausgangspunkt, nach Europa, in die Zeiten, als der alte Kontinent wieder in seinen Alpträumen versunken ist, aus denen er neuerlich von seinem real gewordenen Traum errettet werden musste: Von Amerika, das sich gerade anschickt, sich selbst in die Gewaltspirale zu verstricken.
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