Im Gegensatz zum Konzert am vorangegangenen Abend beim Medienturm wurden Phill Niblocks Intentionen im Dom im Berg auch hörbar. Die Instrumentalisten spielten Ton für Ton in eine Feedbackschleife, die Ansammlung und Überlagerung der Töne führte in langsamer zeitlicher Abfolge zu ganz neuen Klangfarben.
George Lopez arbeitete bereits seit 1997 an seinem "Gebirgskriegsprojekt" für das "musikprotokoll". Mit dem Klangforum Wien nahm er jede Stimme seiner Komposition einzeln auf, um sie danach auf acht Kanälen im Raum verteilen zu können. In Filmarchiven sammelte er zudem Originalaufnahmen vom Kampf der Österreicher gegen die Italiener im Hochgebirge, am Ende des Ersten Weltkriegs. Die bewegten Bilder von Männern, die Kanonen, Mörser und Haubitzen in Höhen von über 3000 Meter zerren, um sich dort gegenseitig zu töten, wirkten völlig absurd.
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