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"steirischer herbst": Highway nach Puntigam
"steirischer herbst 2003":Grenzüberschreitendes Musiktheater in der dialektischen Spannung Europa - USA und ein Schuss Lokalkolorit.


Ausweitungen. Der "herbst" wird länger. Nachdem Intendant Peter Oswald in seinen ersten Jahren erfolgreich die Programmkonzentration auf einen Monat praktizierte, gab es schon im Vorjahr Ausweitungen (über die Erfolgsschau "Latente Utopien" gar bis ins Jahr 2003).

Ganze siebzig Tage (vom 18. September bis zum 30. November) läuft das Festival heuer. Und wird wiederum über die Ausstellung "Einbildung" ins nächste Jahr prolongiert. Christian Muthspiels und Hans Hoffers Musiktheater "Die unbekannte Insel" (nach einer Erzählung von José Saramago) findet als Epilog und Hommage an Barbara Faulend-Klauser erst im Februar 2004 in Deutschlandsberg statt.

Dialektisches. Programmatisch steht vieles im kommenden "steirischen herbst" im Zeichen der Dialektik Europa - USA. Schon das Logo deutet die kulturelle Spannung an: Die Umrisse der Vereinigten Staaten verschmelzen mit jenen Europas zu einem Kontinent. "herbst"-Präsident Kurt Jungwirth: "Ich habe das zuerst für eine verzerrte Steiermark gehalten." Merke: Global agieren, lokal denken.

Mit seinem "Theater der Wiederholungen" nach Texten von de Sade und William S. Burroughs wandeln Komponist Bernhard Lang und sein Regisseur und Choreograf Xavier Le Roy europäisch-amerikanische Grenzlinien entlang. "Lost Highway", Olga Neuwirths (Musik) und Elfriede Jelineks (Text) Reflexion des gleichnamigen Kultfilms von David Lynch, hat selbstredend mit Mythen dieseits und jenseits des Atlantik zu tun.

Projekte. Dass aber auch Europa an sich ein höchst differenziertes Gebilde ist, schlägt sich u. a. in Projekten wie "Balkan Konsulat proudly presents: Sarajevo", "Die falsche Geschichte", einer Variation des Ödipus-Mythos von Max Gad und Orhan Kipcak und "Brennermania" nieder. Letztere (Untertitel: "Wolf Haas-Tage") führt ins Brauhaus Puntigam und damit ins Herz der österreichischen Provinz. Wo die Avantgarde bekanntlich gern Erholung sucht.

Durch die Kooperation mit Graz 2003 darf sich Peter Oswald heuer auch über ein Budget von 5,2 Millionen Euro freuen, sechzig Prozent kommen von Land (1,5 Millionen Euro), Stadt (1 Million) und Bund (600.000). Wie es weiter gehen wird, steht freilich in den Sternen. Noch, so Oswald, könne man sich die Betriebskosten für das neue "herbst"-Hauptquartier List-Halle leisten, "die im Tagesbetrieb einfach höher sind als angenommen: Die Putzfrauen kosten mehr, die Heizung ist teurer, bei Temperaturen wie jetzt auch die Kühlung."

Walter Titz

erschienen in:
Kleine Zeitung, 18. 06. 2003