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Suche nach der Identität Europas
Der "steirische herbst" 2003 kommt mit Rekordbudget - Vierteiliger Musiktheater-Schwerpunkt


Europa als Wurmfortsatz, als zerklüftetes Anhängsel Amerikas. Mit dieser symbolträchtigen, imaginären Landkarte verweist der "steirische herbst", das Grazer Avantgarde-Festival, auf den bereits vom Wiener "buero8" gestalteten Plakaten auf sein diesjähriges Generalmotto: die Identität Europas. Im Grazer Kulturhauptstadtjahr 2003 darf sich die von Intendant Peter Oswald als "Zeiterkundungsfestival" definierte Veranstaltung zeitlich ausgebreitet folgender Frage widmen: Was ist Europa überhaupt? Vom 19. September bis 30. November erstreckt sich der mit einem Rekordbudget in der Höhe von 5,5 Mill. Euro dotierte "herbst". Mit einer 715.000-Euro-Subvention zahlt "Graz 2003" deutlich mehr als etwa der Bund.

Eine Subvention, die vor allem in vier Projekte des diesmal dominanten Musiktheaters fließt. Etwa in "Insideout", eine choreografische Installation von Sasha Waltz mit Musik von Rebecca Saunders. "Eine begehbare Ausstellung, in der "subjektive" Lebensgeschichten diversen "objektiven" Wissenschaftsthesen gegenübergestellt werden, sagt Projekt-Initiator Karl Stocker. Oder in das von Bernhard Lang konzipierte Musiktheater "Das Theater der Wiederholungen", welches in der Regie von Xavier Le Roy auch an der Pariser Oper zu sehen sein wird. Weiters in "Lost Highway", einem den Gewalt-Wahn-Sex-Obsessionen von David Lynch folgenden Olga-Neuwirth-Projekt, oder in die "Dry Clean Show", eine musikalische Modemesse von Lisa D.

Seine Treue zu von ihm verehrten Künstlern setzt Peter Oswald abermals unter Beweis, indem er Händl Klaus eine neue Chance gibt: "(wilde) - der mann mit den traurigen augen". Die von Peter Pakesch kuratierte Kunsthaus-Er-öffnungsausstellung "Das Wahrnehmen in der Kunst" wurde auch in das "herbst"-Programm integriert, aus dem übrigen Programm der bildenden Kunst stechen das Grazer Kunstverein-Projekt "Vom Horror in der Kunst", zwei Gastspiele der Kunst-Adabeis Eva & Adele sowie eine "Camera Austria"-Ausstellung mit Fotos des Philosophen Pierre Bourdieu hervor.

Passend zum Olga-Neuwirth-Schwerpunkt, die auch die Eröffnungsrede halten und in einer "Europäerinnen"-Hall of Fame von Bettina Flitner verewigt wird, steht eine David-Lynch-Film-Retrospektive auf dem Programm. Was im Jubeljahr sonst noch geschehen wird? "Brennermania", eine Wolf-Haas-Spurensuche, und eine als "Wein-LeseFest" getarnte Begegnung mit junger Literatur im Schloss Retzhof. Für 2004 rechnet Oswald mit einer Budget-Reduzierung von zehn Prozent. Mindestens.

m.b.

erschienen in:
Salzburger Nachrichten, 05.09.2003   http://www.salzburg.com/servlet/scom2/searchresult?xm=487574&res=0