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steirischer herbst:
"Wir sind kein Hallenvermarkter"

Im heurigen Kulturhauptstadt-Jahr war der "steirische herbst" sehr erfolgreich. Doch dessen Bleibe, die Helmut-List-Halle, bereitet immer noch Kopfzerbrechen.


Die Veranstalter des steirischen herbsts haben im heurigen Jahr allen Grund, mit freuddigen Gesichtern zurückzublicken: 140.925 Besucher wurden heuer gezählt, über 250 Einzelveranstaltungen gab es; viele davon waren ausverkauft.

Auf den Vorwurf mancher Medien, das Avantgarde-Festival sei in die Jahre gekommen, reagiert herbst-Präsident Kurt Jungwirth gelassen: "Jede Diskussion ist erfreulich." Entschiedener reagiert Jungwirth wenn es um die Frage geht, das Festival überhaupt abzuschaffen: "Alles Wahnsinn. Natürlich bringt der herbst keine ländliche Idylle nach Graz."

Auch das Gerücht, nur noch alle zwei Jahre in voller Größe zu spielen, kehrt Jungwirth vom Tisch: "Auf keinen Fall. Höchstens dann, wenn die Salzburger Festspiele ebenfalls zur Biennale werden."

Abseits des Erfolgs stehen dennoch entscheidende Fragen im Raum, denn als Betreiber der List-Halle wurde das Festival immer wieder in schlechtes Licht gerückt. Vor allem die hohen Betriebskosten brachten den herbst als Betreiber der List-Halle finanziell ins Trudeln.

"Es gibt noch Probleme", gibt der Präsident vorsichtig zu. Intendant Peter Oswald bleibt zwar zurückhaltend, lässt aber bereits zukünftige Möglichkeiten anklingen: "Ein Kulturfestival ist keine Immobilienverwaltung", stellt Oswald fest. Er will aus dem zehnjährigen Pachtvertrag entlassen werden; es gibt Gespräche mit dem Land, der Stadt und der AVL, wie und in welcher Form die List-Halle weiterbetrieben werden soll.

"Wir sind kein Hallenvermarkter und kein Vermittler", so der Intendant. "Der steirische herbst wird es in Zukunft sicher nicht sein". Wer das Management übernehmen wird, sei noch unklar. Ginge es nach Oswalds Vorstellungen, sollte für die Halle mit Jahreswechsel "eine glückliche Lösung am Tisch liegen." Um sie auch nächstes Jahr auszulasten, wird vom Anspruch, nur Hochkultur zeigen zu wollen, Abstand genommen. Auch ein Maturaball darf in der Halle stattfinden.

Mit Kraft und Optimismus blickt Oswald ins nächste Jahr, in dem er ein "abgespecktes" Budget von rund 1,3 Millionen Euro zur Verfügung haben wird. "Musiktheater wird es keines geben, der Schwerpunkt wird auf Alltagskultur gelegt."

Der nächste herbst dauert von 7.10. bis 7.11.2004.

Petra Sieder

erschienen in:
Die Presse, 29.11.2003