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Ein "steirischer herbst" in Blüte und in Nöten
Uraufführungen mussten abgesagt werden


  Graz - Die Kulturhauptstadt ist noch kein halbes Jahr alt, das Programmbuch aber bereits völlig veraltet. Denn als "Highlights" im Oktober werden von Graz 2003 groß drei Uraufführungen beim Festival steirischer herbst angekündigt: "Dimiter Gotscheff und Peter Androsch begeben sich auf eine Expedition durch Franz Kafkas Der Bau. Kathrin Röggla bricht in den Junk Space auf. Händl Klaus sucht Wilde in einer reduzierten Zivilisation."

Tatsache ist jedoch, dass nur Händls Stück, nun (wilde) geschrieben, herauskommt (am 29. September): Die anderen Produktionen musste herbst-Intendant Oswald aus Budgetnot streichen. Unverschuldet. Denn erst im März setzte ihn Graz-2003-Macher Wolfgang Lorenz in Kenntnis, dass er bloß die Hälfte des erwarteten Zuschusses erhalten werde. Lorenz meint allerdings, Oswald zeitgerecht informiert zu haben. Was jener nicht so empfindet. Schließlich waren bereits alle Verträge unterzeichnet worden.

Lorenz hatte zudem immer behauptet, das "bedeutendste steirische Festival" werde die zentrale Rolle im letzten Viertel 2003 übernehmen. Und Oswald projektierte daraufhin einen Monster-herbst, der am 18. September mit der choreografischen Installation insideout von Sasha Waltz beginnt und bis zum 30. November währt. Hätte er gewusst, dass sich Lorenz mit nur 727.000 Euro beteiligt (allein die Ausstellung Turmbau zu Babel war ihm das Dreifache wert), hätte sich Oswald nie hinreißen lassen, derart viele Uraufführungen zu konzipieren.

Denn trotz Absagen wartet der herbst mit einem dichten Programm auf: Am 4. Oktober kommt Das Theater der Wiederholungen von Bernhard Lang heraus, am 31. 10. Lost Highway von Olga Neuwirth/ Elfriede Jelinek (Regie: Joachim Schlömer), am 21. November Dry Clean Show von Lisa D. und Wolfgang Mitterer.

Am 3. Oktober wird Die falsche Geschichte von Max Gad und Orhan Kipcak uraufgeführt, am 8. Oktober in Mürzzuschlag sudelküche seelenruh von STANDARD-Redakteur Ronald Pohl (Regie: Stephan Bruckmeier). Zudem: Wolf-Haas-Tage, viele Ausstellungen und eine David-Lynch-Retrospektive. Ein Budgetdefizit ist nicht ausgeschlossen.

Thomas Trenkler

erschienen in:
Der Standard, 18. 06. 2003