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"Wir sind so erfolgreich wie nie"
"herbst"-Chefs Kurt Jungwirth und Peter Oswald im Gespräch

Selten war der "steirische herbst" so erfolgreich wie im Jahr 2003 - und dennoch werden plötzlich Rufe nach einer Neuorientierung des Festivals laut. Die Kritiker verzichten jedoch weitgehend auf eine inhaltliche Diskussion. Präsident Kurt Jungwirth und Intendant Peter Oswald nehmen im "Krone"-Interview Stellung.


Nach diversen Politiker-Äußerungen könnte man den Eindruck gewinnen, dass Sie deren Vertrauen verloren haben.

Jungwirth: Dafür sehe ich kein Indiz. Für mich steht außer Frage, dass der "herbst" weiter gewollt wird. Nur gibt es jetzt eine lockere Gesprächsweise.

Oswald: Das Vertrauen gegenüber dem "herbst" geht quer durch die Parteien. Das Festival ist eine Trademark, die man nicht ruinieren kann. Ich hoffe, dieses Bewusstsein ist auch bei den Politikern vorhanden.

Wie beurteilen Sie die vom Zaun gebrochene Diskussion um den "herbst" dann?

Jungwirth: Für den "herbst" hat es immer wieder schwierige Situationen gegeben. Das ist jetzt aber nicht der Fall. Die Schwierigkeiten und die Kritik müssten nämlich inhaltlicher Natur sein, sich auf die Produktionen beziehen.

Oswald: Einer inhaltlichen Diskussion würden wir uns auch sofort stellen, da würde es uns freuen, über die Zukunft des "herbst" zu diskutieren! Die ästhetische Auseinandersetzung mit unseren Produktionen läuft heuer übrigens sehr gut. Internationale Medien haben uns überraschend viel Platz eingeräumt - auch über den deutschsprachigen Raum hinaus.

Und das Argument, dass der "herbst" in die Jahre gekommen sei?

Oswald: Mit dem fange ich absolut nichts an. Der "herbst" soll für alle Altersschichten ansprechend sein, nicht nur für die Jugend.

Jungwirth: Wir spielen ja nicht die Stücke von 1968 heute noch, wir sind permanent auf der Suche nach neuen Werken.

Oswald: Ich kann auch den Ruf nach ständig neuen Namen nicht nachvollziehen. Man muss den Künstlern die Möglichkeit geben, Kontinuität zu entwickeln.

Haben Sie keine Angst, dass sich der "herbst" immer mehr an andere Festivals wie etwa an Salzburg anpasst?

Oswald: Wenn ein Festival Erfolg hat, dann werden die Premieren gleich zum gesellschaftlichen Ereignis. Das ist ja nichts Schlechtes. Unsere Inhalte bleiben allerdings auch weiterhin rau! In Zukunft werden wir uns in thematischen Schwerpunkten sogar verstärkt der Mehrspartigkeit widmen. Die macht den "herbst" schließlich so einzigartig.

Und der angedachte Biennale-Charakter?

Oswald: Der ist weg vom Fenster. Ein Festival müsste ja von Anfang an so konzipiert werden.

Jungwirth: Das würde ja auch als Rückzug empfunden werden - für den es keinen Anlass gibt.

Wie kritisch ist die Finanz-Situation wirklich?

Wir haben insgesamt eine Million Euro Außenstände, darunter auch Altlasten aus der Zeit vor Frisinghelli, die mit Vorfinanzierungen und dem Geld aus Kooperationen ausgeglichen werden können. In nächster Zeit müssen wir daher leider auf riskante Produktionen im Musiktheaterbereich verzichten.

Michaela Reichart

erschienen in:
Kronen Zeitung, 24.11.2003