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Midnight Movies 2003
Kontinentalverschiebung
Konzept      Beate Bachträgl, A. Heimo Sver, Mario Schwarzl
Ort   Filmzentrum im Rechbauerkino
Termin   24. – 30. 10. 2003
 


„Ich will mich nicht in Spekulationen verlieren über all die abartigen Phantasien, die nach Mitternacht in den Hirnen des Publikums herumgeistern, aber ich denke, dass dann selbst Lassie einem Werwolf ähnelt.“ Andrew Sarris, 1971
Mitternacht, das ist, neben allen Assoziationen zu Spuk und Romantik, vor allem eine Zeitenscheide. Ein diffuses Moment des Dazwischen. Wo etwa wäre der präzise Übergangspunkt zu finden von 24 zu 0 Uhr? Wo exakt liegt der Trennpunkt von vergangenem und begonnenem Tag? Und was eigentlich ist dieser Niemandsraum? Ebenso symptomatisch (wenn auch unfreiwillig) scheint es also, dass just an diesem un(be)greifbaren Territorium die Midnight Movies „entstanden“, genauer: permanent im Entstehen waren. Ein Ungenre, ein Nichtsegment filmischer Ausdrucksweisen, welche die gesamte Palette möglicher Formen abzudecken imstande waren, und doch – bis eben auf jene ominöse „Mitternacht“ zwischen den frühen 60er- und späten 70er-Jahren – keinen Ort im „Betrieb“ finden konnten. Gewollt (manchmal auch ungewollt) subversive Arbeiten, zu elaboriert um dem modisch goutierbaren „Trash“, zu lustvoll unakademisch um der ohnehin nicht recht fassbaren Avantgarde zurechenbar zu sein. Und doch sich mit schöner Konsequenz zu Objekten beinah kultischer Verehrung entwickelnde Artefakte aus der kleinen Schnittmenge filmästhetischer Möglichkeiten. Von den frühen „gender studies“ eines Jack Smith oder Andy Warhol über David Lynchs obskures (um das Mindeste zu sagen) Spielfilmdebüt „Eraserhead“ bis hin zu Jodorowskys irrwitzigen Crossover-Mixes aus Mystik, Melo und „Me-Philosophy“ mäandert sich jedwede Begrifflichkeit von selbst ins Out. Das Avancement solcher Unikate konnte nur auf denkbar absurdeste Weise vonstatten gehen, will heißen: Fanden die Midnight Movies ihren Ort damals noch am Rand, in suspekten, schmuddeligen Off-Mainstream-Kinos, kann der gebriefte Afiçionado heute selbst im überdimensionierten Pool des Blockbuster-Cinemas fündig werden; im – wörtlich – überreichen Fundus der Megaproduktionen, die sich nur allzu oft als B-Pictures mit Maximum-A-Budget erweisen. Dort und im genreorientierten Fandom werden mitten im „heart of the system“ in schöner Permanenz die Frequenzen genutzt, um kleine, feine Störsignale zu senden. Ein Hauch von Schwarz im „Weißen Rauschen“ hier, eine gut getarnte Falltür im Global Village da, und schon wird selbst das megamedial generierte Ressentiment überführt und unterlaufen. Werden alle Trennungs- und Einigungsparameter von Bush’s Own Country und „altem Europa“ neu bzw. konkret bestimmt, wird das „europäische Amerika“, Kanada, zum unentdeckten Zentrum ästhetisch avancierter Bestandsaufnahmen der bilateralen Befindlichkeiten. Kurz, „neue Blicke durch alte Löcher“ (H. C. Artmann), eine konzentrierte Kontinentalverschiebung im Schuss-Gegenschuss-Verfahren.

 

Das Filmprogramm