Die Wahrnehmung von Realitäten und die Konstruktion von Wirklichkeiten sind Themen, denen sich die Tiroler Medienkünstlerin Christine S. Prantauer in ihrer Arbeit stellt. Sind es vor allem mediale Bilder, die unsere Vorstellung von Realität oft stärker beeinflussen als tatsächliche Ereignisse und denen sie misstraut, so sind es ausgerechnet diese Bilder, die sie ein weiteres Mal „objektiviert“, indem sie sie in neue Zusammenhänge stellt, mit realen Bildern verschneidet und daraus eine weitere Ebene von Wirklichkeit konstruiert. Dabei werden eigene emotionale Erfahrungen mit kollektiven Bilderinnerungen vermischt, gesellschaftspolitische Usancen unterwandert und gleichzeitig eine kalte Gefahrenzone aufbereitet, der die BetrachterInnen schutzlos ausgeliefert sind. Diese Kühle erreicht sie mittels scheinbarer dokumentarischer Genauigkeit, präziser technischer Ausarbeitung und Verunklärung von Identitäten. Auf ästhetisch hohem Niveau benutzt sie subversiv suggestive Wirklichkeitsdarstellungen, indem sie diese ihrerseits camoufliert und die BetrachterInnen damit irritiert.

ab 7. 11. 2003 in der Neuen Galerie, Studio
Barbara Mungenast
Dauer 8. 11. – 7. 12. 2003